Im Auto durch Schweden und Norwegen
Route
Unsere Route im Mietauto im Jahr 2019
Datum | Route | Distanz | unterwegs | Nacht |
04.07.2019 | Stockholm - Ludvika (Schweden) | 210 km | 10.15 - 16.00 Uhr | Zelt |
05.07.2019 | Ludvika - Malung | 145 km | 10.15 - 14.30 Uhr | Zelt |
06.07.2019 | Malung - Moelv (Norwegen) | 250 km | 10.15 - 17.00 Uhr | Zelt |
07.07.2019 | Moelv - Geilo | 205 km | 10.30 - 16.00 Uhr | Hütte |
08.07.2019 | Geilo - Kinsarvik | 130 km | 09.30 - 15.30 Uhr | Zelt |
09.07.2019 | Ruhetag | 10 km | Zelt | |
10.07.2019 | Kinsarvik - Flateland | 215 km | 09.45 - 17.30 Uhr | Zelt |
11.07.2019 | Flateland - Mandal (Südküste) | 200 km | 10.00 - 13.30 Uhr | Zelt |
12.07.2019 | Ruhetag | 0 km | Zelt | |
13.07.2019 | Mandal - Haugen | 150 km | 10.30 - 14.45 Uhr | Zelt |
14.07.2019 | Haugen - Seljord | 190 km | 09.30 - 15.30 Uhr | Zelt |
15.07.2019 | Seljord - Kungbäck (Schweden) | 290 km | 10.00 - 16.30 Uhr | Zelt |
16.07.2019 | Kungbäck - Kungshamn | 120 km | 09.30 - 12.15 Uhr | Zelt |
17.07.2019 | Ruhetag | 15 km | Zelt | |
18.07.2019 | Kunghamn - Sandaholm bei Ärjang | 205 km | 10.00 - 15.15 Uhr | Zelt |
19.07.2019 | Sandaholm - Gusselby | 265 km | 10.15 - 14.45 Uhr | Zelt |
20.07.2019 | Ruhetag | 0 km | Zelt | |
21.07.2019 | Gusselby - Uppsala | 250 km | 11.00 - 15.30 Uhr | Hütte |
22.07.2019 | Uppsala - Stockholm Airport | 45 km | 10.45 - 11.30 Uhr | Hostel |
23.07.2019 | Stockholm | 0 km | Hostel | |
24.07.2019 | Stockholm | 0 km | Hostel | |
25.07.2019 | Rückflug | |||
Total Distanz | 2895 km | |||
Allgemeines
Basierend auf unseren 3 wöchigen Ferien in Schweden & Norwegen mit 2 Kindern im Juli 2019 (mit Auto & Zelt) und 2023 (im Camper) hier noch ein paar Antworten auf Fragen, welche wir uns selber während der Ferienvorbereitung oder andere Interessierte öfters stellten:
Campingplätze
Erfahrungen 2019: In Schweden & Norwegen hat es sehr viele Campingplätze, so dass wir für unser(e) Zelt(e) auch ohne Reservation immer einen freien Platz fanden. Trotzdem wurden wir ein paar mal überrascht, dass der von uns avisierte Campingplatz selbst für Zelte bereits voll ist, so z.B. in Kinsarvik (am Hardangerfjord in Norwegen) oder an der touristischen Westküste Schwedens in der Region um die Insel Smögen. An beiden dieser Orte hatte es jedoch mehrere Campingplätze in unterschiedlicher Kategorien und so fanden wir hier jeweils beim 3.Versuch einen freien Platz. Einmal steuerten wir zudem einen 5 Sterne Campingplatz (mit Pool) an, auch dieser war jedoch bereits ausgebucht. In sehr touristischen Regionen oder sehr beliebten (5 Sterne) Campingplätzen scheint es sich also zu lohnen entweder früh anzureisen oder falls möglich zu reservieren. Oft hatten die Campingplätze integrierte Einkaufsläden, die sich im Angebot jedoch sehr stark unterschieden und das Einkaufen von Essen nicht immer möglich ist. Feuerstellen auf dem Campingplatz erlebten wir nur an 2 Orten, ansonsten mussten wir also immer ausschliesslich mit unserem Gaskocher auskommen. Wasser zum Duschen war oft gratis, aber nicht überall. Die Preise bzw. die Art der Berechnung variierten, so verlangten die einen pro Zelt die Gebühr, andere pro markiertem Platz (womit wir für den gleichen Preis 2 Zelte aufstellen konnten). In Norwegen zahlten wir zwischen 185 NOK und 420 NOK, in Schweden zwischen 160 und 250 Kronen pro Nacht. Im 2023 haben sich diese Erfahrungen bestätigt. Für Uebernachtungen mit dem Camper zahlten wir in Schweden wie auch in Norwegen meistens um 350 Kronen, teilweise war der Strom in der Pauschale automatisch dabei, sonst fiel eine kleine zusätzliche Gebühr an. Für das freie campen gab uns die App „park4night“ tolle Tipps zu sehr schönen (Park-) Plätzen.
Campingkocher
Wir haben zu Hause zwar mittlerweile mehrere Gasaufsätze für die verschiedenen Campinggase, alle mitnehmen wollten wir dann aber doch nicht. Wir entschieden uns deshalb einfach für den Aufsatz der Marke Campinggaz. Da im Flugzeug das Mitnehmen von Gaskartuschen bekanntlich verboten ist, mussten wir uns also in Schweden bzw. Norwegen welche besorgen. Entgegen unserer ursprünglichen Hoffnung fanden wir diese bzw. die gewollte Grösse jedoch nicht in den Tankstellen oder Campingläden, sondern in Outdoor- oder Sportläden. An 2 Orten verkauften sie nur Kartuschen anderer, unterschiedlicher Marken.
Mücken
Erfahrungen 2019: Das Thema das wohl immer angesprochen und gefragt wird und ehrlich gesagt auch meine grösste Sorge war. Dankbar können wir zurückblicken und sagen, dass wir nur einmal in Schweden beim Essen draussen durch Mücken gestört wurden, so dass sich zumindest die kurzhaarigen unter uns mit einer Mütze Abhilfe schaffen mussten. Natürlich hatte es auch an ein paar anderen Orten Mücken, diese waren für uns jedoch glücklicherweise keine Störfaktoren und auch die Kids trugen keine geschwollenen Stiche mit sich herum. Ob dies nun einzig an unserem normalen Anti-Mückenspray gelegen ist bezweifle ich, vielleicht aber hat es trotzdem geholfen. Es war aber auch beruhigend zu wissen, dass wir flexibel unterwegs waren und so nicht Gefahr laufen konnten, für mehrere Tage an einem Ort bleiben zu müssen wo gerade Mückenplage herrscht. Grundsätzlich ist es so, dass es in Schweden und Norwegen sehr viele wunderschöne Gewässer gibt und an diesen Orten halt auch gerne ein paar Mücken ihr Unwesen treiben. Auch 2023 im Camper konnten wir uns dank Mückenschutzgitter und Spray aber sehr gut schützen.
Schlafen die Kids bei diesen kurzen Nächten überhaupt ausreichend?
Die Nächte in Skandinavien sind im Sommer bekanntlich kurz. So war z.B. Sonnenaufgang Höhe Stockholm / Bergen ca. 04.15 Uhr und Sonnenuntergang 22.30 Uhr und stockfinster wird es nicht wirklich bzw. nur sehr kurz, je nachdem wie hoch im Norden man sich gerade aufhält. Klar haben wir die "Nachtruhezeit" der Kids etwas angepasst aufgrund der helleren Abenden, eingeschlafen sind sie dann jedoch aufgrund der Müdigkeit fast immer sehr schnell und auch am Morgen haben sie trotz aufkommender Helligkeit länger als wir Erwachsene geschlafen. Die Sorge, wir Eltern könnten wegen den Kids zu wenig Schlaf kommen, hat sich nicht bestätigt.
Wetter / Temperaturen
Da das Wetter keine Konstante ist können wir natürlich nur unsere Erlebnisse weitergeben. Während dem wir in diesem Jahr (2019) kurz vor Ferienbeginn in der Schweiz noch Temperaturen über 35 Grad erlebten, haben uns die Wetter und Temperaturvoraussagen insbesondere für gewisse Gebiete in Norwegen etwas die Augen geöffnet dass es eben doch auch warme Kleider braucht. Wir erlebten gerade auch zu Beginn Anfangs Juli noch kühle Nächte um 5 - 10 Grad. Gerade anfangs wurden wir zudem teilweise überrascht wie rasch sich das Wetter ändert bzw. wie rasch nach den ersten einzelnen Regentropfen der starke Regen bereits mitten über uns war. Wir erlebten zwar an ca. 8 Tagen oder Nächten (meist nur kurze) Regenfälle, teilweise herrschten zudem stärkere Winde, trotzdem empfanden wir dank den mehrheitlich trockenen und sonnigen Stunden das Wetter während unseren Ferien als gut. Während die Tagestemperaturen bei Ankunft nähe Stockholm noch um 15 Grad lagen, verabschiedeten wir uns am Ende in Stockholm bei 30 Grad und Sonnenschein. Im 2023 erlebe Schweden im Juni Temperaturen bis 30 Grad, aber während unserer Ferien im Juli folgte leider ein Tief mit ziemlich vielen Regentagen & kühlen Temperaturen (10 - 13 Grad), wodurch wir nicht so viele Outdoor Aktivitäten unternommen haben wie erhofft. Auch das gehört zu Ferien im Norden dazu.
Wie lange Autofahren / Distanzen pro Tag?
Bei unserer groben Routenplanung vor den Ferien rechneten wir mit einer Route um ca. 2200 km, was einem Tagesschnitt von ca. 125 km entsprochen hätte. Schliesslich wurden es nun jedoch fast 2900 km (= ca. 160 km/Tag), was die Kids jedoch sehr gut tollerierten und wodurch wir mehr von der wunderbaren Landschaft Schwedens & Norwegens entdecken konnten. Grundsätzlich würde ich mit Kindern trotzdem kürzere bzw. weniger Fahrzeiten anstreben. Wir starteten jeweils im Verlaufe des Morgens um +- 10.00 Uhr und kamen am neuen Campingplatz zwischen 13.30 Uhr und 17.30 Uhr an (inkl. Mittagessen und Aktivitäten wie Wasserfälle bestaunen, Museen besuchen, Baden in Seen & Flüssen, Pausen auf Spielplätzen etc). Im 2023 bedingt durch die vielen Regenfälle sind wir dann sogar über 3000 km gefahren, auch dies war aber nicht so geplant.
Sind Ferien in Skandinavien teuer?
Beispiel 2019: Gerade weil Schweden und vor allem auch Norwegen den Ruf haben, dass die Kosten relativ hoch sind, haben wir nach unseren Ferien ganz einfach mal nachgerechnet. Zu berücksichtigen gilt, dass wir in der Hauptsaison im Juli unterwegs waren und uns bewusst ist, dass die Ferienkosten durchaus hätten tiefer gehalten werden können. Folgend also einen ganz groben Ueberblick:
- ca. CHF 775.-- für 72 h in Stockholm inkl. Hostel, Metro-Karte, Ausflug auf die Museumsinsel Djurgarden, teilweise auswärts Essen, Souvenirs etc.
- ca. CHF 3'300.-- für jegliche Kosten während den 19 Tagen welche wir mit Auto und Zelt in Schweden und Norwegen unterwegs waren inkl. Benzinkosten
- weitere Kosten müssen berücksichtigt werden für die Anreise (in unserem Fall das Flugzeug) und die Automiete inkl. Versicherung.
- Für die Uebernachtung in einer Hütte zahlten wir z.B. in Geilo ca. CHF 115.00 bzw. in Uppsala ca. CHF 98.00, eine Zeltübernachtung kostete zwischen CHF 20.-- und CHF 50.-- / Nacht.
Unsere schönsten Routen
Norwegen:
- von Geilo über die Hardangervidda nach Kinsarvik
- von Roldal nach Haukeli (Strasse E134)
- von Haukeli südwärts auf Strasse 9 bis zur Südküste
- Suleskarvegen von Suleskard nach Brokke im Setesdal (Richtung Strasse 9)
- Atlantikroute zwischen Karväg und Bud
- Passstrasse Trollstigen von Norden her mit anschl. Berglandschaft
- Der Strynefjellsveg (Strasse 258) zwischen Videseter und Grotli
Schweden:
- Blä vägen (blaue Strasse) E12 zwischen Umea und Hemavan
- Strasse 311 an der norwegischen Grenze zwischen Tännäs und Aelvros (viele Rentiere)
Erfahrungen auf dem Fahrrad
Weitere Infos und Fotos zu meiner Fahrradtour im Jahr 2005 durch Norwegen und Schweden (-> auf Land klicken) und die je 3 wöchigen Touren im Jahr 2019 (Auto & Zelt) bzw. 2023 (Campertour).
Tagebuch
Vorwort:
Nach unserem Wohnwagen Abenteuer in den USA ohne Kinder im 2010 sowie unserer Island Rundfahrt mit vorreservierten Häusern und 1 Kind im 2015, wagen wir uns in diesem Jahr ins Abenteuer Schweden & Norwegen mit Auto, 2 Zelten und 2 Kindern. Wir sind sehr gespannt wie wir die kurzen, hellen Nächte Skandinaviens in unseren Zelten erleben werden, wie oft wir uns über die Mücken aufregen müssen und ob wir es schaffen werden, einen guten, kinderfreundlichen Mix aus Auto(nicht-)fahren finden werden. Von der Route haben wir zwar eine grobe Idee, möchten uns jedoch gleichzeitig nicht einschränken lassen sondern offen sein für spontane Entscheide. Nebst Schweden würden wir aber sicher gerne etwas von der wunderbaren Natur Norwegens erleben und trotz den vielen Seen in Schweden wären die Kids sicherlich auch einem Meer-Erlebnis nicht abgeneigt. Ob Bootstour, ausreiten, wandern, Wasserfälle & Fjorde bewundern, gemütliche Abende auf dem Campingplatz oder mal wild an einem einsamen schönen Platz, wir möchten offen und spontan sein und uns überraschen lassen was es die nächsten 3 Wochen zu erleben gibt.
Do 04.Juli bis Sa 06.Juli - Stockholm Airport - Ludvika - Malung - Moelv
Da unser Flug nach Stockholm frühmorgens um 06.20 Uhr stattfand, war bereits um 03.00 Uhr Tagwache angesagt. Nebst den 2 Kids mit dabei 2 grosse Gepäckstücke, 2 Handgepäckkoffern, sowie 2 Handgepäck-Rucksäcke. Wie wir am Flughafen feststellten mit einem Totalgewicht von ca. 80 kg (!). Wow, das hat uns dann doch etwas überrascht, vor allem weil wir uns abgesehen von 2 Zelten wirklich auf das Nötigste beschränkt haben. Stockholm empfing uns mit Sonnenschein und nachdem wir am Flughafen unser Mietauto bezogen und erste technische Fragen klären konnten, starteten wir um 10.15 Uhr in unser 3 wöchiges Ferien-Abenteuer Schweden & Norwegen. Unser Plan war, westwärts Richtung Norwegen zu fahren und so fuhren wir vom Flughafen aus nach Uppsala und dann Richtung Ludvika. Leider wurde der erste Tag auch oft von Regen begleitet, so dass wir die Fahrt durch Wälder und entlang Seen sowie das Zelte aufstellen im Regen nur mässig geniessen konnten. Während die Kids sehr gut ein- und durchschliefen, spürten wir Erwachsenen die kühlen Temperaturen nachts um ca. 8 Grad etwas mehr. Die Route am nächsten Tag, nun teilweise bei Sonnenschein und vereinzelt starken kühlen Winden führte uns dann durch typisch schwedische Landschaften hindurch mit vielen Flüssen, Seen und Wäldern und in Malung (Provinz Dalarna) fanden wir einen tollen Campingplatz am See inkl. geheiztem Pool. Bei Aussentemperaturen um 15 Grad genossen wir somit noch rasch ein wärmendes Bad im Pool. Beim Abendessen draussen kratzte dann erstmals unsere Kopfhaut, die Mücken störten etwas, aber mit Mütze fühlten wir uns dann doch relativ wohl. Am 3.Tag unserer Tour frühstückten wir bei herrlichem Sonnenschein draussen mit Blick auf den See, wunderbar! Wir fuhren weiter westwärts und erreichten bereits gegen Mittag die Grenze zu Norwegen. In der Stadt Elverum machten wir eine Mittagspause und besuchten anschliessend das „Norsk skogmuseum“, welches den Kids und auch uns viel Spass und Abwechslung brachte. Zwischen Elverum & Moelv (nördlich von Hamar) auf der Strasse E6 erlebten wir dann erstmals viel Verkehr und ein entsprechend nicht so schöner Streckenabschnitt. Ansonsten waren die ersten Tage geprägt durch rasch wechselnde Witterungen zwischen Sonnenschein und Regen. Die schwedische Landschaft gefiel uns gut, wahre Leckerbissen erlebten wir jedoch noch keine. So sind wir gespannt was wir nun in Norwegen erleben werden.
So 07.Juli bis Fr 12.Juli - Moelv - Geilo - Kinsarvik - Flateland - Mandal
Für den Wintersportort Geilo auf 800 m.ü.M., welcher direkt östlich des Nationalparks Hardangervidda liegt, waren nochmals kühle Nächte vorausgesagt, weshalb wir uns entschieden, hier eine Hütte zu buchen. Die Vorfreude auf die Berge und den Nationalpark Hardangervidda war jedoch gross! Auf der Route nach Geilo erlebten wir dann auch etwas mehr (touristischen) Verkehr als bisher. Die Route, nun deutlich hügeliger als bisher, führte uns über eine schöne Hochebene und am Fluss Etna entdeckten wir den ersten „kleineren“ Wasserfall Norwegens. Begleitet von Schafen auf der Strasse, Tannenwälder, schönen Flüssen & Seen erlebten (und verpassten) wir im Auto (im Vergleich zu Fahrradfahren) etliche Fotomotive. Ein Vorgeschmack auf das was noch kommen wird? In Geilo war dann die Nähe zu den Bergen allgegenwärtig, was insbesondere an der Kleidung der Menschen / Touristen hier wahrnehmbar war. Die Kids erfreuten sich zudem an der Uebernachtung in der Hütte und auch wir genossen den Abend und gingen, obwohl es noch relativ hell war, um 23.00 Uhr schlafen. Der nächste Tag führte uns mitten in das Herz Norwegens, zumindest was die Landschaft anbelangt. Die Hardangervidda ist die grösste Hochebene Europas und liegt auf einer mittleren Höhe zwischen 1200m und 1400 m.ü.M. Wir staunten über diese wunderbare Natur aus Bergen, Seen, Schneefeldern und trotz dieser Schönheit war es relativ verkehrsarm und ruhig. Mehrmals stoppten wir unsere Fahrt um Steinmännli zu bauen, auf Schneefelder zu steigen, über Bäche zu springen oder einfach die Seenlandschaft zu bewundern. An einem Ort wurden auch Felle, Hörner und diverse Souvenirs verkauft. Einen weiteren grossen Wasserfall, den Voringfossen, konnten wir von einer Plattform aus anschauen. Beim Naturcenter Hardangervidda erhielten wir dann noch einen interessanten Einblick in die Flora und Fauna des Parks und ein überaus eindrücklicher Film auf mehreren Grossleinwänden zeigte Bilder aus der Vogelperspektive. Auf engen Strassen, wo das Kreuzen teilweise schwierig war, fuhren wir dann dem Eidfjorden bzw. Sorfjorden entlang bis nach Kinsarvik wo wir unsere nächste Uebernachtung planten. Hier wurden wir dann allerdings überrascht, dass die ersten zwei Campingplätze bereits ausgebucht waren, selbst für Zelte. Dies scheint ein sehr beliebter Ort zu sein wie wir feststellen mussten und eine Reservation wohl sinnvoll. Beim 3.Campingplatz hatten wir dann aber Glück, aber auch die Preise waren hier höher als bisher. Pro Nacht zahlten wir 420 Kronen (zum Vergleich in Moelv zahlten wir 280 Kronen). Die Umgebung hier mit dem Fjord, der nahen Hardangervidda sowie dem Freizeitpark „Mikkelpark“ hat gerade für Kinder sehr viel zu bieten. Auch wir blieben deshalb bei Sonnenschein und T-Shirt Temperaturen einen weiteren Tag hier und genossen die Zeit mit Muscheln suchen bzw. Staumauer bauen am Meer, einer 4 stündigen Wanderung zu 3 imposanten Wasserfällen (Tveitafossen, Nyastolsfossen, Nykkjesoyfossen) und Besuch des vielseitigen aber völlig überteuerten Mikkelparks 500m neben dem Campingplatz (Preis: 339 Kronen / Person). Durch ein Luzerner Pärchen sind wir dann auf die Idee gekommen, noch an die Südküste Norwegens, nach Mandal zu fahren. So fuhren wir am nächsten Tag auf weiter schmaler Strasse zunächst wunderschön dem Fjord entlang und machten beim doppelten Wasserfall, dem Latefoss, einen ersten Zwischenstopp. Zwischen Roldal und Haukeli auf der Strasse E 134 (Haukelifjell) fuhren wir nochmals durch eine herrliche Berglandschaft mit vielen Seen und leicht verschneiten Bergen. Hier konnten wir gar nicht anders als in dieser schönen Natur unseren Gaskocher aufzustellen und abseits der Strasse direkt am See das Mittagessen zu kochen inkl. Essen und Abwasch im See. Wir folgten dann anschliessend der sehr schönen Strasse 9 entlang des Flusses Otra und erreichten in Flateland einen sehr tollen Campingplatz inmitten von Bergen, umgeben von Wald mit Spielplatz und Tieren zum Füttern. Da es hier zudem erstmals eine Feuerstelle hatte, wollten wir die Möglichkeit nützen und machten bis spät in den Abend hinein ein schönes Feuer. Mit nur 185 Kronen war der Platz hier zudem verhältnismässig recht günstig. Am Donnerstag, 11.Juli, waren wir bereits 1 Woche unterwegs und das Ziel für den heutigen Tag hiess Mandal an der Südküste Norwegens. Das Wetter meinte es erneut sehr gut mit uns. Die Route führte fast immer der schönen Flusslandschaft entlang bis wir schliesslich die verkehrsreiche, in diesem Abschnitt mässig schöne Küstenstrasse erreichten und schliesslich das Feriencenter Sjosanden in Mandal erreichten. Der Campingplatz ist gross, es ist sehr touristisch und so erleiden wir nach den ruhigen, eindrucksvollen Landschaften der letzten Tagen einen kleinen Kulturschock hier am Meer. Trotzdem geniessen wir hier einen zusätzlichen Ruhetag und das Baden im Meer, die kleinen versteckten Buchten, das Zelten sowie Spazier- und Klettergänge im nahen Naturkpark (Rehblick wahrscheinlich!) sehr.
Sa 13.Juli bis Mo 15.07.2019 - Mandal - Haugen - Seljord - Kungbäck
Norwegen gefiel uns so gut, dass es uns nochmals ins Innere des Landes, also wieder zurück nordwärts Richtung Gebirge zog. Wir entschieden uns, zunächst noch kurz der Küstenstrasse westwärts zu fahren, dann aber ab der Ortschaft Feda wieder ins Landesinnere (Strasse 42 / 468) zu gehen. Kaum waren wir weg vom Meer, erlebten wir denn auch schon wieder schöne Seenlandschaften, wir waren wieder einsam unterwegs weit weg von den touristischen Strömen, wir orientierten uns an der Ortschaft Lysebotn, ohne jedoch bis dahin zu fahren. Die Temperaturen wurden weiter spürbar wärmer, bereits am früheren Morgen waren es 19 Grad im Schatten. Der Abschnitt östlich von Lysebotn auf der Strasse 243 führte uns wie erhofft nochmals ins Gebirge Norwegens auf welcher wir auf schmaler, wunderschöner Panoramaroute entlang vieler Bergseen & Bächen fahren durften. Anschliessend folgte für wenige km die uns bereits bekannte schöne Strasse 9, auf welcher wir nordwärts bis zu einer tollen Flusslandschaft mit Bademöglichkeit & Wasserfall kamen (ca. 2 km südlich von Flateland) und dort Mittagessen kochten und natürlich badeten. Schliesslich folgte die schöne, hügelige Route (Strasse 45) vorbei an Wasserfällen und auch hier mussten wir unser Fahrtempo aufgrund der Schafe auf und neben den Strassen immer wieder anpassen. Anschliessend gings steil hinunter nach Dalen und auf der E134 nach Seljord, wo wir übernachteten. Mit etwas Wehmut folgte dann der letzte Tag in Norwegen. Wir folgten weiter der E 134 ostwärts durch bewaldete Hügel, die Gewässer wurden weniger, die Zivilisation nahm dagegen spürbar zu. In Heddal (vor Notodden) besuchten wir die grösste Stabskirche Norwegens. Danach nahm der Verkehr auch spürbar zu, teilweise gings nur noch stockend vorwärts, wir passierten den Oslofjorden und nahmen dann die Autobahn südwärts, bis wir wieder Schweden erreichten. Nahe der Grenze in Kungbäck ergatterten wir noch einen Zeltplatz. Nun werden wir noch 1 Woche mit dem Auto in Schweden unterwegs sein, wir sind gespannt und freuen uns auf die Schönheiten Schwedens.
Di 16.Juli bis Do 25.07.2019 - Kungbäck - Kungshamn - Aerjang - Gusselby - Stockholm
Die erste Nacht in Schweden war wirklich nass. Da wir unser Zelt zudem in einer Ebene direkt am Hang platziert hatten, hat sich das ganze Wasser unter unserem Zelt gesammelt bzw. könnte über die Seiten ins Zelt eingedrungen sein. Wir merkten glücklicherweise erst am Morgen, dass der Zeltboden und die Schlafmatten auf einer Seite nass waren. Wir wollten dann möglichst rasch Richtung Smögen an der Westküste Schwedens gelangen und fuhren deshalb auf der Autobahn. Bereits um 12.00 Uhr erreichten wir unseren avisierten Campingplatz in Ramsvik, wo wir viele Segelboote auf dem Sotekanal beobachten konnten. Doch zu unserer Enttäuschung bzw. Ueberrachung war dieser bereits um diese Zeit ausgebucht. Auch Richtung Smögen standen wir bei zwei weiteren Campingplätzen noch ohne Platz da. Erst beim insgesamt 4.Versuch fanden wir in Kungshamn noch einen freien Platz. Die Freude war entsprechend gross, denn unser Ziel war hier einen freien Tag anzuhängen und dann die Insel Smögen zu besuchen. Dies war nun möglich. Dass es in dieser Region sehr touristisch ist war zwar bekannt, aber gleich so? Auch teil der Camper hier putzen sich sichtlich heraus, schöne Kleider, schöne Frisuren etc... So hat jede Region ihre Eigenheiten und ist für verschiedene Menschen attraktiv, allen gemeinsam ist das Uebernachten auf Campingplätzen, entweder in Hütten oder eben im Zelt. An unserem Ruhetag besuchten wir dann die schöne Insel Smögen mit der berühmten "Smögenbryggan". Dies ist ein fast ein Kilometer langer Holzsteg am Jachthafen entlang und die vielen Läden und Restaurants sowie den den farbigen Häuser locken viele Touristen hierher. Mit einem Schiff besuchten wir dann noch die schöne Felsen-Insel Hallö, wo es einen Leuchtturm, ein Café sowie eine Jugendherberge hat. In Kungshamn gingen wir dann noch an einen kleinen Sandstrand und konnten dort etliche Kinder mit ihren Eltern beobachten, wie sie Krabben fingen und schliesslich den Kessel voll Krabben am Schluss wieder ins Meer leerten. Für die Kids war die Region um Kungshamn auch wegen dem Klettern auf den typischen Felsplateaus attraktiv, so kletterten wir z.B. jeweils am Morgen samt Tischli und Stühlen auf die nahen Felsen um dort auf dem Felsplateau zu frühstücken, einfach schön! Der nächste Tag sollte uns wieder nordwärts, diesmal jedoch auf verkehrsarmen Nebenstrassen Richtung norwegische Grenze führen, wir erhofften uns dadurch, noch etwas mehr von der schönen Natur Schwedens zu sehen. So fuhren wir via Dingle auf der Strasse 165 und 164 nach Ed und von dort links des Stora Le (See) durch eine sehr schönes Waldstück weiter nordwärts. Am Rande des Tresticklan Nationalparks (primär für Wanderungen geeignet), machten wir dann einen Mittagsrast. Wenige Meter von der norwegischen Grenze entfernt bogen wir dann ostwärts nach Nössemark ab und mussten dann zwischen Jaren und Sund die Autofähre nehmen. Bis nach Sandaholmen (nähe Aerjang) fuhren wir noch auf schönen Schotterstrassen und mieteten dann auf dem Campingplatz in Sandaholm am Abend noch ein Motorboot um die schöne Seenlandschaft zu erkunden, dies machte richtig Spass. Eine Bootstour gehört ja schliesslich zu Schweden Ferien dazu... Schön durften wir dies nun hier erleben. Nachdem es in der kommenden Nacht etwas geregnet hatte, fuhren wir dann auf der E18 weiter Richtung Karlstad und dann auf der wenig befahrenen Strasse 63, teilweise erneut auf Schotterstrassen und durch Birkenwälder, nordwärts via Filipstad und Nora bis nach Gusselby. Hier durften wir unser Zelt direkt am See aufstellen und gleich nebenan hatten wir sogar wieder eine Feuerstelle. Diese Chance zum Kochen / Grillieren auf dem Feuer wollten wir natürlich nützen, doch da es hier keinen ausreichenden Campingladen gab, mussten wir dann nochmals einige Kilometer nach Lindesberg fahren um uns wieder mit den Nötigsten zu versorgen. Da wir ja ohne Kühlbox bzw. ohne Kühlmöglichkeiten unterwegs waren, konnten wir nicht alle Nahrungsmittel einfach so tagelang transportieren. Weil wir uns alle auf diesem Campingplatz sehr wohl fühlten und ein zusätzlicher Ruhetag noch drin lag, entschieden wir spontan noch einen zusätzlichen Tag hier zu bleiben. So erfreuten sich die Kids auf den Spielplätzen, der kleinen Turnhalle, beim Spielen mit anderen Kindern, am kleinen Sandstrand und gemeinsam gings nochmals mit einem Ruderboot hinaus auf den See. Da für die Nacht von Sonntag auf Montag Regen vorausgesagt wurde und wir das Risiko nicht eingehen wollten, dass wir unsere Zelte ganz zum schluss noch nass einpacken müssen, entschieden wir für den letzten Zwischenstopp auf dem Weg nach Stockholm nochmals eine "Stuga" also eine Hütte zu buchen. In der Zeit von Smartphones und Apps konnten wir dies glücklicherweise innert Minunten erledigen. So also verbrachten wir hier in Gusselby mit etwas Wehmut bereits unsere letzte Nacht im Zelt in diesen Ferien. Nachdem wir am Morgen noch einmal unsere Wäsche gewaschen und getrocknet hatten und noch etwas Zeit mit einer Schweizer Familie verbrachten, machten wir uns dann gegen 11.00, bei nun aufkommendem starken Regen auf Richtung Uppsala. Um nochmals schöne Abschnitte erleben zu können (primär dachte ich dabei an die Route 55) wählten wir eine etwas längere Route via Arboga, Strängnäs und dann auf der genannten Strasse 55 nordwärts über die Inseln des Mälarensees nach Enköping. Die Fahrt über die als landschaftlich schön bezeichnete Route 55 lohnte sich jedoch aus unserer Sicht nachträglich nicht wirklich. Generell bot die Strecke eigentlich keine Highlights mehr. Dafür aber konnten wir das in der Zwischenzeit ziemlich verschmutzte Innere des Autos etwas reinigen, so dass wir das Auto dann in einem akzeptablem Zustand wieder zurückgeben können. Unser Campingplatz in Uppsala befand sich gleich neben einem grossen Hallen-Freizeitbad und so genossen wir bis am Abend noch das Planschen im Wasser mit Rutschbahnen und Klettermöglichkeiten, bevor wir dann in der Hütte alles so packten, damit wir das Auto am Folgetag rasch abgeben können. Die Fahrt am Montag von Uppsala nach Stockholm Arlanda dauerte dann nur ca. 45 min und in wenigen Minuten hatten wir das Auto abgegeben. Wir nahmen dann aufgrund unseres schweren Gepäcks das Taxi bis zu unserem reservierten Hostel in Stockholm und erlebten in dieser lebendigen, sehr schönen Stadt nochmals 3 wunderbare Tage mit Spaziergängen in der Altstadt & dem Besuch der Museumsinsel Djurgarden. Diese Art Ferien zu machen hat wirklich Spass gemacht. Wir sind dankbar für das mehrheitlich sehr gute Wetter, dass die Kids trotz der helleren Nächte und der vor allem zu Beginn kühlen Temperaturen immer gut schlafen konnten und dass Mücken praktisch kein Thema waren während der 3 Wochen. Mit vielen tollen Erlebnissen und Erinnerungen treten wir somit die Heimreise an.
Fotos
Skandinavien (Auto) 2019
Wir starten in Stockholm Arlanda und fahren westwärts Richtung Malung
Die Nächte sind zu Beginn noch relativ kühl um 5 - 8 Grad
Fahrt Richtung norwegische Grenze
Am 3.Tag gegen Mittag erreichen wir Norwegen und schon bald erste wunderschöne Flussläufe
Route zwischen Moelv und Geilo
Es folgt die atemberaubende Route über die Hardangervidda (Geilo - Kinsarvik)
die Route führt entlang vieler Bergseen
Viele kleine Schneefelder laden zum Pause machen ein
Hier gibts vieles zu Bestaunen
Von diversen Aussichtsplattformen haben wir einen herrichen Blick hinunter zum Voringfossen
Zwischen Eidfjord und Kinsarvik folgt die Route schön dem Hardangerfjord entlang
Campingplatz in Kinsarvik mit unseren 2 Zelten
Wir machen einen Tag (Fahr-) Pause und wandern zu den Wasserfällen von Husedalen (hier der Tveitafossen)
Der Nykkjesofyfossen und ganz oben entfernt der Sotefossen
Am nächsten Tag gehts südwärts auf engen Strassen wunderschön dem Fjord entlang Richtung Odda
Ein weiterer wunderschöner Wasserfall, der Latefoss. Er rauscht südlich von Odda direkt unter der Strasse hindurch
Die Etappe auf der E134 ostwärts bzw. der Strasse 9 südwärts bis nach Flateland ist ebenfalls traumhaft schön
gibts einen schöneren Ort zum Kochen und Essen?
Badefluss beim tollen Campingplatz Flateland
Wir sind auf dem Weg an die Südküste Norwegens
die Route folgt dem schönen Flussverlauf der Otra
Sandstrände inklusive, das Wasser zwar etwas kühl, aber baden geht allemal...
Von der Südküste fahren wir dann wieder nordwärts Richtung Lysebotn und dann nach Seljord
östlich von Lysebotn fahren wir dann nochmals über eine atemberaubende Berg- und Seenlandschaft ostwärts
tolle Badebucht 1-2 km südlich von Flateland, hier gönnen wir uns ein Mittagessen und ein Bad
Seljord Campingplatz, ganz schön windig heute...
Die Heddaler Stabskirche ist Norwegens grösste Stabskirche und wurde im 13.Jh. gebaut
Wir erreichen Schwedens Westküste (Kungbäck)
wir fahren weiter südwärts der schönen Westküste entlang
Umgebung von Ramsvik (hier war der Campingplatz bereits voll)
Campingplatz Kungshamn unweit der Insel Smögen
Touristenattraktion Smögen, viel los hier...
Es gibt viele Quallen zu sehen an der Meeresoberfläche
Wir besuchen an unserem fahrfreien Tag die Insel Hallö
Hier gibts einen Leuchtturm, ein Café und auch eine Jugendherberge
Wir fahren nun westwärts Richtung Stockholm (Route nach Aerjang)
Die Strasse endet hier, über den See gehts mit der Fähre
wir wählen nun bewusst noch ein paar Nebenstrassen, diese sind nicht immer asphaltiert, dafür ruhig und schön
Zum Schluss nochmals ein toller Campingplatz in Gusselby, das Zelt direkt am See
Nach 19 Tagen unterwegs geben wir das Auto ab und erkunden Stockholm
Besuch der Museumsinsel Djurgarden
mit Trotti, Metro und zu Fuss erleben wir die überaus schöne Stadt hautnah
Nach 3 Wochen Reisen in Norwegen und Schweden enden unsere Ferien hier in Stockholm